Scratchbook

Das Leben ist immer anders als die Realität.

Edward Snowden: Hacken

Claude, 4. November 2019, 20:04 Uhr

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Alle Teenager sind Hacker. Das müssen sie sein, und sei es auch nur, weil sie unter unhaltbaren Umständen leben. Sie selbst halten sich für Erwachsene, aber die Erwachsenen halten sie für Kinder.

Versuch mal, Dich an Deine eigenen Teenagerjahre zu erinnern. Ich wette, auch Du warst ein Hacker und willens, alles zu tun, um der elterlichen Überwachung zu entgehen. Du warst es leid, wie ein Kind behandelt zu werden. Erinnerst Du Dich daran, wie man sich fühlt, wenn einen jeder, der älter und größer ist als man selbst, kontrollieren will, als wären Alter und Größe gleichbedeutend mit Autorität?

Immer wieder haben Eltern, Lehrer, Trainer, Pfadfinderführer und Geistliche ihre Position ausgenutzt, um in Dein Privatleben einzudringen, Dir ihre Erwartungen für Deine Zukunft aufzudrängen und Deine Anpassung an überholte Werte zu erzwingen. Wenn diese Erwachsenen ihre Hoffnungen, Träume und Wünsche an die Stelle Deiner eigenen setzten, taten sie das nach eigener Aussage »zu Deinem Besten« oder »weil mir Dein Interesse am Herzen liegt«. Manchmal stimmte das zwar, aber wir alle erinnern uns an andere Gelegenheiten, bei denen es nicht stimmte – bei denen »weil ich es Dir sage« nicht genug war und »eines Tages wirst Du mir dankbar sein« hohl klang. Als Heranwachsende haben wir alle diese abgedroschenen Sätze gehört, und befanden uns in diesem Machtkampf auf der Verliererseite.

Erwachsen zu werden hieß zu erkennen, in welchem Umfang unser Dasein durch Regelsysteme, unbestimmte Richtlinien und zunehmend unbegründete Normen bestimmt wurde, die uns ohne unsere Zustimmung auferlegt wurden und sich von Augenblick zu Augenblick ändern konnten. Es gab sogar Regeln, die wir nicht einmal dann verstehen konnten, wenn wir sie schon verletzt hatten. Wenn Du auch nur ein kleines bisschen so warst wie ich, warst Du darüber empört. Wenn Du mir auch nur im Entferntesten ähnelst, warst Du kurzsichtig, mager und altklug, und Du wundertest Dich über die Politik, als Du noch kaum mit zweistelligen Zahlen rechnen konntest. In der Schule wurde uns beigebracht, im politischen System Amerikas würden Bürger durch das Ausüben ihres Wahlrechts ihre Zustimmung erteilen, von ihresgleichen regiert zu werden. Das ist Demokratie. Aber Demokratie herrschte sicher nicht in meinem Unterrichtin amerikanischer Geschichte, denn wenn meine Klassenkameraden und ich dort hätten wählen können, wäre Mr. Martin seinen Job los gewesen.

Schon damals war mir klar: Jede Opposition gegen ein solches System würde nicht zuletzt deshalb schwierig werden, weil man die Regeln nur dann so ändern konnte, dass sie den Interessen der Mehrheit dienten, wenn man die Macher der Regeln dazu veranlasste, sich selbst gezielt in eine nachteilige Position zu bringen. Das ist letztlich die entscheidende Schwäche, der Konstruktionsfehler, der absichtlich in jedes System eingebaut ist, in der Politik ebenso wie in der Computertechnik: Die Menschen, die die Regeln machen, haben keinen Anreiz, zu ihrem eigenen Nachteil zu handeln.

Zu der Überzeugung, dass zumindest die Schule ein illegitimer Raum ist, brachte mich die Einsicht, dass sie keinen legitimen Widerspruch duldete. Ich konnte mein Anliegen vortragen, bis mir die Stimme versagte, oder ich konnte mich einfach damit abfinden, dass ich von vornherein überhaupt keine Stimme hatte.

Aber die wohlmeinende Tyrannei der Schule hat wie jede Tyrannei nur eine begrenzte Haltbarkeit. Irgendwann wird die Verdammung zur Handlungsunfähigkeit zu einer Lizenz zum Widerstand, wobei es allerdings für die Pubertät charakteristisch ist, dass man Widerstand mit Realitätsflucht oder sogar mit Gewalt verwechselt. Die am weitesten verbreiteten Ventile für rebellische Jugendliche waren für mich nutzlos: Ich war für Vandalismus zu cool und für Drogen nicht cool genug. (Bis heute war ich nie betrunken und habe nie eine Zigarette geraucht.)

Stattdessen fing ich an zu hacken.

Nach wie vor finde ich, dass das der gescheiteste, gesündeste und lehrreichste Weg für Kinder ist, um sich Selbständigkeit zu verschaffen und Erwachsenen auf Augenhöhe gegenüberzutreten. Wie die meisten meiner Klassenkameraden mochte ich die Regeln nicht, ich fürchtete mich aber davor, sie zu übertreten. Wie das System funktionierte, wusste ich: Man wies einen Lehrer auf einen Fehler hin und wurde verwarnt; man stritt mit dem Lehrer, wenn er den Fehler nicht zugeben wollte, und bekam einen Verweis; man ließ jemanden bei einer Prüfung abschreiben, und selbst wenn man dem Betrug nicht ausdrücklich zugestimmt hatte, bekam man Nachsitzen, und der Betrüger wurde vom Unterricht suspendiert.

Das ist der Ursprung allen Hackens: das Bewusstsein dafür, dass ein systembedingter Zusammenhang zwischen Input und Output besteht, zwischen Ursache und Wirkung. Hacken beschränkt sich nicht auf die Welt der Computer – es passiert überall, wo es Regeln gibt. Um ein System zu hacken, muss man seine Regeln besser kennen als diejenigen, die es geschaffen haben oder betreiben, und man muss die Lücke zwischen der beabsichtigten Funktionsweise und der tatsächlichen ausnutzen. Wenn Hacker aus solchen unbeabsichtigten Nutzungsformen des Systems Kapital schlagen, brechen sie die Regeln weniger, als dass sie sie entlarven.

Menschen sind in der Lage, Muster zu erkennen. Alle unsere Entscheidungen werden durch einen Vorrat an empirischen und logischen Annahmen bestimmt, die unbewusst abgeleitet oder bewusst entwickelt werden. Mit Hilfe dieser Annahmen schätzen wir die potentiellen Folgen jeder Entscheidung ab, und die Fähigkeit, das alles schnell und präzise zu tun, bezeichnen wir als Intelligenz. Aber auch die Klügsten unter uns greifen auf Annahmen zurück, die sie nie überprüft haben – und deshalb sind unsere Entscheidungen häufig fehlerhaft. Jeder, der es besser weiß oder schneller und präziser denkt als wir, kann solche Fehler ausnutzen und Folgen herbeiführen, mit denen wir nie gerechnet hatten. In dieser Weise ist Hacken immer egalitär – es spielt keine Rolle, wer Du bist, sondern nur wie vernünftig Du denkst. Deshalb ist es auch eine zuverlässige Methode für den Umgang mit Autoritätspersonen, die derart von der Richtigkeit ihres Systems überzeugt sind, dass ihnen nie der Gedanke gekommen ist, es auf die Probe zu stellen.

Das alles lernte ich natürlich nicht in der Schule. Ich lernte es online. Das Internet verschaffte mir die Möglichkeit, allen Themen, für die ich mich interessierte, und allen Verbindungen zwischen ihnen nachzugehen, ohne mich durch das Tempo meiner
Klassenkameraden und meiner Lehrer einschränken zu lassen. Aber je mehr Zeit ich online verbrachte, desto mehr fühlte sich Schule so an, als hätte sie nichts mit meinem Leben zu tun.

[…]

»Du solltest Deinen Grips nicht darauf verschwenden, herauszufinden, wie man Arbeit vermeidet, sondern wie man die beste Arbeit leisten kann, zu der man in der Lage ist. Du hast so viel Potential, Ed, aber ich glaube, Dir ist nicht klar, dass die Noten, die Du hier bekommst, Dich den Rest Deines Lebens begleiten werden. Darüber solltest Du nachdenken – über Deinen Permanent Record.«

Nachdem ich mich zumindest eine Zeitlang selbst von den Hausaufgaben entbunden und dadurch mehr Zeit zur Verfügung hatte, beschäftigte ich mich ein wenig mit dem konventionellen Hacken am Computer. Hier wuchsen meine Fähigkeiten. In der Buchhandlung vertiefte ich mich in winzige, unscharf fotokopierte, von Heftklammern zusammengehaltene Hackermagazine mit Namen wie 2600 oder Phrack. Ich sog ihre Methoden auf und verinnerlichte nebenbei auch ihre antiautoritäre politische Einstellung.

Ich stand ganz am unteren Ende der technischen Hackordnung; als Scriptkiddie n00b arbeitete ich mit Tools, die ich nicht verstand – sie funktionierten nach Prinzipien, die mein Begriffsvermögen überstiegen. Ich werde immer wieder gefragt, warum ich nicht eilig daranging, Bankkonten leerzuräumen oder Kreditkartennummern zu stehlen, nachdem ich endlich eine gewisse technische Fertigkeit erlangt hatte. Die ehrliche Antwort lautet: Ich war zu jung und zu unbeholfen, als dass ich überhaupt gewusst hätte, dass eine solche Möglichkeit bestand, und erst recht hätte ich nicht gewusst, was ich mit der gestohlenen Beute hätte anfangen sollen. Alles, was ich wollte, alles, was ich brauchte, bekam ich bereits umsonst. Stattdessen fand ich heraus, wie man mit einfachen Mitteln einige Spiele hacken konnte, schenkte mir selbst zusätzliche Leben und ließ mich beispielsweise durch Wände blicken. Außerdem war damals im Internet noch nicht viel Geld im Umlauf, jedenfalls nicht nach heutigen Maßstäben.

Von all den Dingen, die meine Bekannten taten oder von denen ich gelesen hatte, kam das Phreaking – das kostenlose Telefonieren – einem Diebstahl noch am nächsten. Einige der prominentesten Hacker hatten zum Beispiel eine große Nachrichtenseite gehackt, um dann nichts Sinnvolleres zu tun, als die Schlagzeilen durch ein schräges GIF zu ersetzen, in dem die Fähigkeiten des Barons von Hackerface gepriesen wurden und das nach weniger als einer halben Stunde wieder entfernt wurde. Hätte man sie nach der Motivation für ihre Aktion gefragt, hätte man wahrscheinlich eine ähnliche Antwort bekommen, wie sie ein Bergsteiger auf die Frage gegeben hatte, warum er den Mount Everest bestiegen habe: »Weil er da ist.« Den meisten Hackern, insbesondere den jüngeren, ging es nicht um Geld oder Macht, sondern darum, die Grenzen ihrer Fähigkeiten auszutesten, und um Gelegenheiten, das Unmögliche möglich zu machen. Ich war jung, und auch wenn ich aus reiner Neugier handelte, war es im Rückblick
psychologisch ziemlich aufschlussreich: Einige meiner ersten Versuche als Hacker richteten sich auf das Ziel, meine aufkommenden Ängste zu lindern. Je mehr ich mir der Fragilität der Computersicherheit bewusst wurde, desto mehr beunruhigten mich die Folgen, die es haben konnte, wenn ich der falschen Maschine vertraute.

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