Die Weichen sind gestellt
Witzig, wie sich Dinge mit dem Laufe der Zeit verändern. Manchmal ändern sich sich radikal. So werde ich ab August in St. Gallen zuhause sein…
Wie es dazu kam?
Ganz einfach: Nachdem ich mir meine Zukunft bei Coop gesichert habe, dachte ich: „Jetzt lasse ich zum Spass ein paar Bewerbungen raus, mal schauen was passiert!“ 😀
Aber nicht 300 anonyme Bewerbungen an 300 Firmen. Nein, zuerst schaue ich mal, welche Firma mich anspricht. Google tönt gut. Oder irgend eine coole Webfirma in der Nähe von Flugbergen.
Bei jobs.ch gibt es eine praktische Funktion: JobMail. Interessen auswählen, und man kriegt täglich passende Jobangebote serviert.
Google sucht einen „Assistant Webmaster“ – doch die verlangen so komische Abschlüsse…
MeteoSchweiz sucht einen System- und Applikationsmanager. Sysadmin von Servern, welche Wetterdaten verwalten – tönt gut, für mich als Gleitschirmler sowieso. Doch beim Vorstellungsgespräch und der Vorstellung der Arbeit fiel mir dann der Laden runter: Faxnummern von Kunden verwalten und Module für ein proprietäres System testen und integrieren – nein, da trockne ich auf Dauer aus.
Ok, schauen wir mal, was „der Markt“ sonst noch sucht: SAP-Berater, Java-Entwickler und Informatik-Hudigäggeler bei Banken…
*würg*
Da kann ich jetzt nicht behaupten, dass ich vor Freude gleich in die Luft springe…
Anfang Mai sprang mir aber folgendes E-Mail ins Auge: „Hättest Du Spass ausgeklügelte Web-Applikationen zu bauen?“
Wow. Das macht mich ja gleich gluschtig… So sollten alle Firmen ihre Stellen ausschreiben; nämlich „hat jemand Lust?“ und nicht „BEN gesucht“. (BEN ist der BetriebsEigene Neger…) – der Unterschied besteht nämlich im „Arbeiten wollen“ und „Arbeiten müssen„.
Mehr noch: Die Firmenphilosophie deckt sich 100% mit meiner Philosophie.
Die machen eine benutzerfreundliche, schlanke Webapplikation. Vorbild: Google.
Und das nicht nur technisch. Auch die Firmenkultur ist an Google angelehnt – das geht von frei zur Verfügung stehenden Früchten bis hin zum Firmenmasseur. Die Mitarbeiter werden hier sehr wertgeschätzt.
Hier arbeitet man mit Engagement und Spass zusammen, hier ziehen alle am gleichen Strick.
Das passt. Da will ich Arbeiten.
Ouu, Bewerbungen, wie macht man das? Ist ne Weile her, was Claude? Aber Apple’s „Pages“ hat ein paar sehr schöne Vorlagen. Klar dass ich nicht eine Standardbewerbung schreibe, so wie sie jeder Otto Normalverbraucher auch schreiben würde… Da schreibe ich lieber, was ich bisher gemacht habe, etwas über meine Philosophie und warum mich gerade diese Stelle interessiert. Zeugniskopien? Habe ich gerade nicht zur Hand. Mit einem 2.5er in BWL ist das aber auch besser so. Da lege ich lieber den super Ausbildungsbericht meines Fachbetreuers bei.
Wenige Tage später kam dann ein Anruf mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch!
Das erste, was am Vorstellungsgespräch passierte: Wir machten duzis. Was für coole, sympathische Typen! Weiter muss ich wohl nicht erzählen…
Ich kriege dann am Montag Bescheid.
Doch am Montag kam ein E-Mail: Wir brauchen noch die Zeugnisnoten. Oh nein! Jetzt ist es wohl gelaufen…
Donnerstag Morgen. Das Natel surrt.
Sie hätten viele gute Bewerbungen erhalten, doch ausschlaggebend sei – und jetzt kommts – meine IPA-Präsentation gewesen! Da haben sich die Mühen aber doppelt und dreifach gelohnt!
„Kriegsch Poscht“ – und am nächsten Tag hielt ich den Arbeitsvertrag in den Händen!
Nun geht’s also nach St.Gallen!
Wie siehts denn dort aus? Ein Blick aus Google-Earth:
Wow! Was für eine Landschaft… Gleich neben der Stadt windet sich ein Fluss durch das Tal, Wald gibts genug, sogar kleine Seen mitten in der Stadt – solche Städte habe ich früher in SimCity gebaut, und nicht im geringsten daran geglaubt, dass es sowas auch in der Schweiz geben könnte…
Ausserdem sind die Alpen gleich nebenan, Geocaches sind auch genug vorhanden, und St. Gallen hat als eine der ersten Städte ein flächendeckendes Openwireless-Netz – Internetzugang gesponsert von den Stadtwerken! In Aesch müsste man dafür drei Jahre lang kämpfen, geschweige denn zuerst mal die Bewohner finden, die bei so einem Projekt mitmachen würden. In St. Gallen starren nicht alle auf ihren Fussballclub. Da läuft was, dort hat man noch Dampf im Fuudi.
Eine Firma, welche Innovatives schafft, eine Stadt, welche Innovation gross schreibt – genau dort gehöre ich hin!
Longneck
gemütlich!
Lülü
jäse, hätt i niemols denkt… ab wenn kasch go schaffe?
hesch arb glück, wenn das sobald isch, si näme meistens nur öbbr mit „arbetserfahrig“, sprich nid grad ein wo us dr lehr kunnt…
freu mi für di… au wennd wäg dem wittr wäg bisch (… au wenn i e problem ha…)
abr e firmeeigenemasseur, do beniid ich di scho drum 🙂
Longneck
am 6. august fangi a.
und im juli zügli in das gallische dorf…
jo sag nüt! arbeitserfahrig, ETH/uni-abschlüss, fahruswies – alles wüeschte scho gseh. aber zum glück gits au no firmene miteme härz für uns stiftä! 🙂
du, i chum sicher no ab und zue e bsüechli uf aesch cho mache. dr yves chunt jedes wuchenend uf st.galle, denn gömmer go fliege.
wenn i denn uszieh kriegt är mi zimmer – er isch gester scho mit em massstab cho usmässe und plane, was er wo platziere will 😀
jupp, die firmephilosphie gfallt mer au mega^^
foxie
congrats! isch e schöni stadt…
foxie
ah, grad bi dr kasärne lande an schöne tääg ganz vill gleitschirmler 😉
foxie
ah, jo, isch notürli die ehemalig kasärne…
Longneck
ok…
Lülü
dört in dem dorf, wo züglisch ane? wg odr untrmieti odr e chlini wohnig?
wie händ d eltere reagiert? dini mueter isch sichr froh gsi dass si scho mol eim usm näscht het 😉
Toronado
Jo, drfür machi jetzte dopplet so dumm, denn het si au ihri Dagesration becho… ; )
foxie
rofl
Wi!!iam Wa!!ace
vill spass 😀
rakudave
oook…
ql für di, aber schad dass de denn nümm in „riichwiti“ bisch.
aber i glaub do hesch dr ächt e gueti chance packt
Longneck
tja, mit verluscht muess me rächne. aber i chum sicher ab und zue uf aesch cho bsüechle. so wie dr yves ab und zue uf gallie chunt cho fliege^^
und jo, die chance loh mer wirklich nid entgoh… 🙂
Wi!!iam Wa!!ace
wärsch e idiot wenn du dir die chance entgo lo würdisch!!
Marc
Hi Claude
Habe mit viel Spass (Tränen in den Augen) deinen Beitrag gelesen 🙂
Wir von umantis freuen uns sehr auf dich!
Damit du in St. Gallen auch anständig Wohnst möchte ich Dir nochmals unsere Wohnung anpreisen. Sie wäre zu deinem Arbeitsbeginn ready.
Fotos: http://picasaweb.google.com/marc.stoffel/TschudiInDenLetztenTagen
Inserat: http://www.homegate.ch/homegate/detail?advertisementid=102444648&l=default&a=tsg&type=RentFlat&CURRENT_PAGE=1
Viel Spass noch, und erhol dich; -)
Gruss Marc
Longneck
Hammer Wohnung!
Boah… Wirklich nicht übel.
Somit hätte ich schon mal ein Dach über dem Kopf.
Trotzdem werde ich mir auch noch andere Wohnungen ansehen, „nur so zum luege“.
Komisch, die Wohnungs- und Jobsuche sind sich irgendwie ähnlich – auch bei der Jobsuche sah ich mir mit einem Arbeitsvertrag in den Händen „nur so zum luege“ auch noch andere Angebote an…
Entweder ist mein Schicksal redundant ausgelegt oder mir wurden clusterfähige Schutzengel mit auf den Weg gegeben… 😛
Nach den Abschlussprüfungen/Feierlichkeiten komme ich mal auf St. Gallen.
Ja und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, bei umantis zu arbeiten! 😀
Freidenker
oha! st galle…. denn bisch „relativ“ nöch zu mir in winti 😉