Scratchbook

Das Leben ist immer anders als die Realität.

Ausblick auf die Zukunft: Kontrolle

Claude, 31. Juli 2016, 22:37 Uhr

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Originaltext aus „Chronik der Menschheit„, Bodo Harenberg, aus dem Jahre 1984

Eine historische Erfahrung lehrt, daß Menschen in Krisenzeiten nach einer »starken Führung« verlangen. Und es ist ebenso erwie­sen, daß diejenigen, die in solchen Situationen zur Macht kommen, diese Möglichkeiten so gut wie nie zum Nutzen der Gemeinschaft verwenden, sondern zur Erhaltung und dem Ausbau der eigenen überragenden Stellung.
Während am Ende des Zweiten Weltkrieges die Hoffnung über­wog, daß der Sieg über die totalitären Regime in Deutschland, Ita­lien und Japan weltweit eine Welle der Demokratisierung auslösen werde, ist die tatsächliche Entwicklung umgekehrt verlaufen. Die Zahl der durch militärische oder zivile Diktatoren beherrschten Länder hat sich stark vermehrt und selbst jene Staaten, die noch parlamentarisch regiert werden, zeigen deutliche Tendenzen zu ständig stärkerer Kontrolle »von oben«, die entweder offen oder verdeckt gegen in den Verfassungen verbürgte Rechte des Men­schen verstößt.
Dabei kommt der Exekutive die Sehnsucht nach Sicherheit und Ordnung in einer von Widersprüchen und Nöten geschüttelten Zeit entgegen. Eine Rolle spielt aber auch, daß die neuen Möglich­keiten der elektronischen Technik – von den vielfältigen neuen Observationsgeräten über die zur Speicherung und Vernetzung zahlloser Daten fähigen Computersysteme bis hin zur sekunden­schnellen Länder und Kontinente umspannenden drahtlosen Kommunikation – den Mächtigen dieser Welt Apparaturen in die Hand gegeben haben, wie sie noch keiner Herrschaft der Ge­schichte zur Verfügung standen.
Alle Versuche, diese übergroßen Machtmöglichkeiten durch Ge­setze zu beschneiden, sind bisher gescheitert, weil immer wieder Ausnahmen gestattet und Verstöße entweder gar nicht oder zu spät entdeckt werden.
Dabei berufen sich die Befürworter dieser »C hoch 3 Systeme« (Communication, Control, Command) darauf, daß ohne den Ein­satz ihrer zentral gelenkten Informationsmaschinerie das Chaos ausbrechen würde. Nur so noch sei die durch ständigen Fortschritt erschütterte Wirtschaft durch die Krisen zu steuern, nur durch ständige Einsicht und Übersicht könnten Zusammenbrüche und Katastrophen verhindert werden. Der »Große Bruder« kann sich also derart als »Großer Beschützer« ausgeben, ohne den die von ihm verdateten, kontrollierten und dirigierten Bürger in der kom­plexen technisierten Welt der Jahrtausendwende angeblich nicht mehr auskommen können.
George Orwell hat gemeint, es werde »1984« vor allem politisch- ideologischer Druck die Freiheit des einzelnen vernichten. Das trifft für die Staaten des Ostblocks und autoritäre Regime der west­lichen sowie der Dritten Welt immer noch zu. In den westlichen Industriestaaten aber ist der Zwang subtiler. Er verlangt und er­reicht, daß die Menschen sich in die großen Apparate der Wirt­schaft und des Staates einpassen, um existieren zu können. Es ist al­lerdings anzunehmen, daß auch die vorläufig noch brutalen mit physischer Gewalt bis hin zur Tortur arbeitenden Militär- und Poli­zeidiktaturen ihre Kontrolle allmählich »modernisieren«.
Nicht nur gegen den »Feind von außen« wird seit Jahren aufgerüstet, sondern immer stärker auch gegen den »Feind von innen«. Mit allen technischen Raffinessen und immer neuen Geräten aus­gestattete »Sicherheitskräfte« sollen soziale Konflikte möglichst schon vor ihrem Ausbruch auf spüren und verhindern. Schulinformations-Systeme, Sozialinformations-Systeme, Personalinformations-Systeme geben immer genauere Persönlichkeitsprofile, die es erlauben, mögliche »Störer« zu entdecken und bereits präventiv am Widerstand zu hindern. Arbeit am Datengerät verführt die Be­nutzer dazu, ihr Denken und Handeln den Forderungen der von anderen programmierten Systeme anzupassen. Psychopharmaka sorgen immer häufiger dafür, daß sozialer Druck und Stress ertra­gen werden können.
Diese Situation führt bei radikalen Gegnern der von ihnen be­kämpften Zustände zu verzweifelten Überlegungen. Sie meinen, daß gegen derartig perfekte Kontrollsysteme offener Widerstand alten Stils nicht mehr möglich sei; geschichtliche Veränderungen würden angesichts der Überlegenheit der Ordnungsmacht nicht länger mehr mit Demonstrationen zu erreichen sein, sondern nur noch durch heimliche, subversive Aktionen, die sich gegen die Schwachstellen der Mensch-Maschinen-Systeme richten sollen; die Beseitigung eines verhaßten Systems müsse daher vorrangig über die Beeinflussung und Gewinnung von Personen im Macht­apparat versucht werden, die aufgrund ihrer Kenntnisse »Sand ins Computergetriebe streuen«, Apparate sabotieren und im Ernstfall Befehle verweigern würden.
Und das könnte gelingen. Die Verwundbarkeit der technischen Sy­steme zur Ausübung zentraler Kontrolle wird niemals ganz zu be­seitigen sein. Die Phantasie ihrer listigen Gegner ist schneller als der schwerfällige Apparat, der zwar an tausend bekannte Gefährdun­gen gedacht hat, aber eben nicht an diejenigen, die er noch nicht kennen kann.
Die Zukunftsperspektive, die George Orwell in seinem Roman »1984« entwarf, ist zu pessimistisch. Er stellt die totale Kapitula­tion seines Helden vor der Macht als unvermeidlich hin. Er unter­schätzt aber die selbst in totalitären Regimes immer wieder aufbe­gehrende Widerstandsfähigkeit der Menschen gegen jede Form der Tyrannei. Die Gegner der überwachten Gesellschaft werden sich allerdings nicht durchsetzen, wenn sie sich auf die Störung der Herrschaftssysteme durch Sabotage und Verunsicherung konzen­trieren. Sie und ihre geistigen Bundesgenossen, von denen vermut­lich nicht wenige in dem als unmenschlich und untüchtig erkann­ten System arbeiten, werden das Prinzip der zentralen Herrschaft und Kontrolle in Frage stellen müssen. Die zunehmende Komple­xität der modernen Gesellschaften, die den Einsatz allgegenwärti­ger und allwissender Informationssysteme in der Tat fast unent­behrlich machen, ist bereits jetzt immer stärkerer Kritik ausgesetzt. Denn die Vorstellung, daß riesige Organisationen effizienter seien als mittlere und kleinere Einheiten, hat sich als Irrtum erwiesen. Die Praxis zeigt, wieviel Verschwendung, Verwirrung, Versagen in Großverwaltungen, Großkonzernen, Großforschungseinrichtun­gen herrschen – ein Ansatzpunkt zur Änderung.
Die Gigantomanie besonders der 60er Jahre hat sich als pathologi­sche Fehlentwicklung erwiesen. Mit der Parole »Klein ist schön« entstehen immer mehr dezentrale Strukturen, in denen die einzel­nen Menschen nicht nur Nummern und Rädchen sind, sondern sich als einzigartige weitgehend unberechenbare und daher freie Persönlichkeiten entfalten können.
Politisch kann diese Entwicklung bedeuten, daß lokale und regio­nale Kräfte sich immer stärker gegenüber den Zentren durchset­zen, wirtschaftlich, daß kleine und mittlere Unternehmen, in de­nen Kreativität sich entfalten kann und schnelle Entscheidungen flexibles Handeln ermöglichen, wieder eine Chance erhalten, menschlich, daß sich Vielfalt gegen Vermassung und Gleichschal­tung wieder durchsetzt.

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