The Moment of Silence
Es ist der 29. September. Heute in 31 Jahren beginnt die Geschichte über ein düsteres, im Jahr 2044 angesiedeltes Zukunftsszenario, das an einen Überwachungsstaat, etwa wie in George Orwells Roman 1984, erinnert.
Das Spiel ist aktueller den je! Was mich besonders beunruhigt: Als es 2005 erschien, war alles noch „Zukunft“. Heute ist bereits vieles Realität. Der Messenger ist das iPhone, Das Echelon-System ist PRISM, Folterknäste existieren und Fahndungen nach Dissidenten finden statt.
Die in The Moment of Silence entworfene Dystopie eines elektronischen Überwachungsstaates bezieht ihre Überzeugungskraft vor allem aus der schlüssigen Zuspitzung von bekannten, geplanten oder denkbaren Entwicklungen informationeller Kontrolle. Digitalisierungspflicht für Bücher und Aufzeichnungen, Verbot von Verschlüsselungstechniken, Abschaffung der Handschrift und des Bargeldes sowie Verschmelzung von Identifizierungs-, Kommunikations-, Navigations- und Zahlungsfunktionen in einem jederzeit ortbaren und pflichtweise mitzuführenden Gerät („Messenger“) machen die Überwachung lückenlos.
Viele der im Spiel angesprochenen Technologien gibt es so oder in leicht abgewandelter Form auch in der Realität, wie etwa das Spionagenetz Echelon. Durch die Einbeziehung von populären Verschwörungstheorien und Mythen (UFO-Erscheinungen stellen sich als staatliche Überwachungsdrohnen heraus, Forschungsprogramme und Lauscheinrichtungen wie das SETI-Institut sind geheimer Teil des Abhörapparats) verdichtet sich die Fiktion eines allgegenwärtigen Staates. Zahlreiche weitere im Spiel dargestellte technische Entwicklungen, beispielsweise der von der NASA diskutierte Weltraumlift (Space Elevator) oder das SATCAR, ein fahrerloses Transportfahrzeug für den öffentlichen Individualverkehr, sind aus realen Konzeptstudien entlehnt.
Der insgesamt sozialkritische, technologieskeptische und politische Subtext des Spiels kommt in vielen, teils humorvollen, (populär-)kulturellen Versatzstücken, Zitaten und Anspielungen, aber auch in vertieften, ernsten Dialogen und zahlreichen dramatischen Filmsequenzen zum Ausdruck.
Einen direkten Hinweis und Bezug auf historische technologiekritische beziehungsweise -feindliche Bewegungen liefert das Spiel mit der Thematisierung von „Neo-Ludditen“, einer fiktiven futuristischen Fortentwicklung der Ludditen-Bewegung Großbritanniens (Luddismus), deren subversive Tätigkeit gegen den Überwachungsstaat einer der Dreh- und Angelpunkte der Hintergrundgeschichte ist.
The Moment of Silence gilt als bedeutendes deutsches Abenteuerspiel mit internationaler Relevanz und Wirkung.
Die Story
New York, 2044
Die Staaten der Erde sind unter einer Weltregierung vereinigt, und in den Metropolen geht – wie ehedem – alles seinen gewohnten Gang:
Verrückte Gurus predigen den Weltuntergang, Yuppies in gläsernen Hochhäusern entwerfen Werbestrategien, Gangs und Prostituierte lungern in den Abrissvierteln, Terroristen werfen Bomben und Greise spinnen Verschwörungstheorien.
SATCARS, Chats und Mobile Messenger machen das Leben leichter – aber auch abhängiger von der Technik – und anfälliger für Überwachung und Terror. Den Kommunikationsdesigner Peter Wright kümmert es wenig, welcher Politiker gerade welchen Skandal verursacht, und für wen seine Agentur neue Kampagnen ausarbeiten muss. Denn seit seine Frau und sein Sohn bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, lebt er isoliert, zurückgezogen und ohne echtes Ziel in den Tag hinein, arbeitet lustlos, trinkt zu viel und verbringt seine Abende in Chat Sessions mit Unbekannten.
Sein Leben ändert sich schlagartig, als eines Tages – während er gerade in einer Chat Session mit einer neuen Bekannten sitzt – ein Sondereinsatzkommando der Polizei vor seinem Wohnblock in Brooklyn hält, die Wohnung der Nachbarfamilie Oswald stürmt und den Familienvater, einen Online-Journalisten, ohne Angabe von Gründen verhaftet. Zurück bleiben Mrs. Oswald und der kleine Tommy, beide völlig verstört.
Peter, durch seine eigene tragische Familiengeschichte sehr berührt von dem Vorfall, verspricht seine Hilfe – und macht unversehens erstaunliche, beängstigende Entdeckungen. Denn sein Nachbar ist spurlos verschwunden, und die Gründe für seine Verhaftung bleiben im Dunkeln.
Mit einem rätselhaften, an einem nicht erkennbaren Ort aufgenommenen Foto von Oswald und einer Spielzeug-Alienpuppe im Gepäck macht sich Peter auf die Suche nach dem Verschwundenen. Am Kiosk in seiner Nachbarschaft bekommt er vom Besitzer Bob erste Tipps. Im nahen Brooklyn Park verstören ihn die düsteren Prophezeiungen eines durchgedrehten Gurus.
Nachdem er im Loft seiner Agentur in Downtown Manhattan sein Tagwerk verrichtet hat (Upload von Werbebotschaften auf die allgegenwärtigen Advertisement Displays), stößt Peter auf ein Underground Café in der Lower East Side, das per Plakat die Gründung eines „Alien Attack Club“ bekannt gegeben hat. Das Alien auf dem Plakat gleicht der Puppe, die Peter bei sich hat. Peter beschließt, dort weitere Ermittlungen anzustellen.
In dem heruntergekommenen Viertel muss er sich zunächst mit einer Straßengang und einer Prostituierten auseinandersetzen, findet dann aber das besetzte Haus, in dem einige Hacker herumlungern, die ihm eventuell mehr zu der Puppe – und auch zu dem mysteriösen Foto sagen könnten. Im Tausch gegen einige ungewöhnliche Gefälligkeiten erhält er von den Hackern die Information, dass Foto und Alienpuppe vom SETI Institut am Very Large Array stammen.
Peter macht sich per Flugzeug auf den Weg. Er besucht das SETI Forschungszentrum und ein Besucher-Observatorium, in dem jedermann Koordinaten eingeben kann, um Fotos von einem beliebigen Ausschnitt des Himmels zu machen.
Im Forschungszentrum teilt man ihm mit, dass der auf dem Foto abgebildete Mr. Oswald die Station tatsächlich besucht und mit einer sehr altmodischen Videokamera Aufnahmen gemacht habe. Peter findet daraufhin daheim in Oswalds Wohnung eine kleine Videokassette.
Nachdem er sich bei dem verschrobenen Antiquitätenhändler Mr. Huntington, einem ausgesprochenen Verschwörungstheoretiker aus dem beschaulichen New Yorker Stadtteil Greenwich Village, einen alten Videorekorder besorgt hat, schaut er sich die Aufnahmen an: Es sind höchst seltsame Bilder. Sie zeigen Bildschirme aus dem Forschungszentrum des SETI mit Koordinaten, einen Zeppelin beim Abflug, und eine Uhr in der Halle des New Yorker Flughafens.
Peter reist zurück zum SETI und gibt im Besucher-Observatorium die Koordinaten aus dem Video ein. Statt der vermuteten Himmelsauschnitte erhält es Bilder von wichtigen Kommunikationssatelliten. Er beginnt den Verdacht zu hegen, dass die SETI Anlage womöglich auf ganz andere Dinge lauscht als auf Außerirdische.
Immer wieder bespricht er seine Erlebnisse mit Mrs. Oswald – und auch mit seiner neuen Chat-Bekannten, die ihm auffallend neugierige Fragen stellt.
Als er seine Vermutungen über den wahren Zweck des SETI dem Antiquitätenhändler mitteilt, erzählt dieser ihm eine ziemlich unglaubwürdig klingende Geschichte über eine Bohrinsel-ähnliche Anlage im Bermuda-Dreieck, die ebenfalls als Forschungsstation deklariert werde – und wie das SETI Institut in Wahrheit eine Abhörstation sein könnte.
Peter, kein abergläubischer Typ, ist zunächst recht verwirrt. Als er zu allem Überfluss eines Nachts ein merkwürdiges Flugobjekt vor seinem Fenster vorbeischweben sieht, beginnt er, an seinem Geisteszustand zu zweifeln und scheint endgültig erholungsreif. Da trifft es sich gut, dass seine Chat-Bekannte für ihn an einem Preisausschreiben teilgenommen hat – zu gewinnen ist ein Aufenthalt auf der orbitalen Erholungsstation Lunar 5.
Peter folgt weiter den Spuren Oswalds. Mit Hilfe der Bilder der Flughafen-Uhr aus Oswalds Video kann er rekonstruieren, wann Oswald am Flughafen war, und was er dort getan hat. Er entdeckt in einem Schließfach des Flughafens Oswalds höchst aufschlussreiches Tagebuch. Daraus geht hervor, dass der Journalist einer Verschwörung von nie da gewesenem Ausmaß auf der Spur war. Detailliert berichtet Oswald von seinen zuletzt vorgenommenen Recherchen.
Er ist auf ein supergeheimes globales Abhörsystem gestoßen: Pentanet, das Nachfolgeprojekt des angeblich schon vor Jahrzehnten eingestellten ECHELON-Systems. Dieses System überwacht nach seinen Erkenntnissen völlig unbemerkt die elektronische und satellitengestützte Kommunikation auf dem gesamten Erdball.
Es wird gesteuert von einem Computer mit überragender KI und gigantischen Ressourcen – und ist laut Oswald zu einem Unternehmen ohne menschliche Kontrolle mutiert.
Pentanet hat die Ziele seiner Mission selbst neu definiert: Als nach einigen eigenmächtigen Entscheidungen des Systems das Entwicklerteam die Abschaltung beschloss, ließ der Rechner das Team und die wenigen geheimdienstlichen Mitwisser durch elektronische Herausgabe von geheimen Regierungsbefehlen liquidieren. Seitdem operiert das System völlig autonom und veranlasst auf elektronischem Wege Maßnahmen, mit denen seine Weiterexistenz unter allen Umständen gesichert bleibt.
Den Liquidierungsaktionen ist laut Oswald einzig der Chefentwickler des Pentanet-Systems, der KI Experte Emerson entkommen. Emerson versuchte danach jahrelang, den von ihm geschaffenen, außer Kontrolle geratenen Apparat mit terroristischen Anschlägen auf Kommunikationseinrichtungen außer Kraft zu setzen.
Der Journalist Oswald nahm im Verlauf seiner Recherchen Kontakt zu Emerson auf und wollte sich an den Aktionen gegen das System, namentlich einem Anschlag auf die angebliche Bermuda Forschungsstation beteiligen. Dazu vereinbarten die Beiden ein Treffen. Dann aber stürzte das Flugzeug, in dem Emerson vor dem entscheidenden Meeting der beiden saß, auf rätselhafte Weise ab.
Der Ton von Oswalds Tagebuch verfinstert sich entscheidend, nachdem das Meeting mit Emerson gescheitert ist. Oswald klagt über Bewusstseinstörungen, er hat merkwürdige nächtliche Visionen und notiert, dass eine Bekannte ihm einen Aufenthalt auf Lunar 5 habe schenken wollen, den er aber abgelehnt habe. An dieser Stelle bricht das Tagebuch ab.
Peter erkennt die Parallelen zwischen Oswalds Schilderungen und seinen eigenen Erlebnissen. Ihm wird klar, dass die von Oswald entdeckte Maschinerie gestoppt werden muss – er beschließt, nicht nur Oswald zu suchen, sondern auch dessen Kampf weiterzuführen. Seine Motivation ist dabei nicht nur das Wissen um die globale Bedeutung, sondern auch der Wunsch nach persönlicher Vergeltung: Denn wie Peter feststellt, war das Flugzeug, in dem Emerson abstürzte, eben jene Maschine, in der auch seine eigene Familie saß.
Als Peter im Laufe weiterer Nachforschungen nach Hause zurückkehrt, klingelt es überraschend an seiner Tür, und ein geheimnisvoller Mann teilt ihm mit, er habe tatsächlich den Aufenthalt auf Lunar 5 gewonnen. Peter ist überrascht und misstrauisch – aber auch neugierig. Dass sowohl Oswald als auch er dorthin „verschickt“ werden sollten, kommt ihm sehr seltsam vor.
Mit dem Space Elevator am Flughafen macht er sich also auf den Weg nach Lunar 5, um herauszufinden, welchen Zweck die orbitale Station verfolgt. Er stellt fest, dass es sich bei Lunar 5 nur scheinbar um ein Ferienparadies für Stressgeplagte handelt, in Wahrheit aber um eine Station, in der bewusstseinsverändernde Drogen zum Zwecke einer chemischen Gehirnwäsche verabreicht werden.
Als er einen besonders gesicherten Sektor der Station aufsucht, sieht er, dass die Station außerdem als vollautomatische Basis für merkwürdige Flugobjekte dient, von denen er selbst schon einmal eines vor seinem Fenster gesehen hat: diese sind aber nicht etwa UFOs, sondern mit Kameras bepackte Aufklärungsdrohnen.
Peter führt an einer der Drohnen einen kleinen Sabotageakt aus und gelangt wieder zurück zum Flughafen. Nachdem ihm nun endgültig klar ist, dass das globale Abhörsystem tatsächlich existiert und offenbar einen weitreichenden Apparat zur Ausspähung und Ausschaltung von potentiellen Feinden betreibt, beschließt Peter, den von Oswald und Emerson geplanten Anschlag auf die Bermuda Abhörstation selbst auszuführen.
Er findet – wiederum mit Hilfe von Oswalds Videoaufnahmen – heraus, an welchem Terminal und zu welcher Zeit die Zeppeline abfliegen, mit denen gelegentlich Servicetechniker zu der angeblichen Forschungsstation fliegen, um deren reibungslosen Betrieb zu prüfen.
Peter trifft einen der Servicetechniker am Flughafen, trickst diesen mit Hilfe der Prostituierten aus der Lower East Side aus – und fliegt per Zeppelin selbst zu der Station. In der Tat ist sie wie das SETI eine Abhöranlage mit großen Parabolantennen. Die Station ist aufwendig gegen Fremdeingriffe geschützt – Peter muss zunächst unter Wasser die gesamte Stromversorgung lahm legen, um schließlich die Steuerungszentrale der Anlage zu erreichen. Hier erhält er erstmals Koordinaten, die darauf hinweisen, wohin die abgehörten Signale gesendet werden – und wo ungefähr sich die Zentrale des Pentanet-Systems befindet. Nachdem Peter sich diese Informationen beschaffen hat, sprengt er die gesamte Anlage in die Luft.
Als er wieder am Flughafen New Yorks ankommt, stellt er fest, dass sein Anschlag zu einer Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen geführt hat: Eine Terroristenfahndung läuft – und man sucht ihn, Peter.
Wohin er sich auch wendet – die Polizei erwartet ihn. Er wird verhaftet und ins Gefängnis auf Governors Island gebracht – wo Oswald offenbar ebenfalls einsitzt und gefoltert wird. Peter erwartet ein ähnliches Schicksal.
Man pflanzt ihm gleich nach seiner Ankunft im Gefängnis ein Zahnimplantat ein, mit dem er jederzeit geortet werden kann. Mit Hilfe eben dieses Implantats jedoch gelingt Peter auf spektakuläre Weise die Flucht – und in der darauf folgenden Häftlingsrevolte kann auch Oswald entkommen. Im Untergrund, im von Obdachlosen bewohnten ehemaligen U-Bahnsystem New Yorks treffen sich Peter und Oswald schließlich zum ersten Mal. Sie tauschen Informationen aus: Peter hat durch seinen „Besuch“ bei der Bermuda Station eine Koordinate des Pentanet-Standorts, Oswald hat in seinem Computer daheim die zweite. Er nennt Peter das Passwort zu seinem Computer. Peter schafft es über unterirdische Gänge und Versorgungsschächte bis nach Brooklyn direkt unter sein Haus – und kann trotz strenger Überwachung seiner und Oswalds Wohnung Kontakt zu Mrs. Oswald aufnehmen. Mrs. Oswald beschafft Peter mit Hilfe des Passworts die zweite Koordinate für den Standort des Pentanet-Systems.
Peter kann Mrs. Oswald und ihr Kind in Sicherheit bringen. Mr. Oswald stirbt, nachdem er und seine Familie sich ein letztes Mal in den U-Bahn-Schächtengetroffen haben.
Mit Hilfe der beiden Koordinaten findet Peter heraus, wo das Pentanet-Zentrum sich befindet: In einer Basis des ehemaligen Geheimdienstes NSA in Alaska.
Als Peter dort eintrifft, erwartet ihn zunächst ein überwältigender Anblick: Unter einer Kuppel befinden sich fünf riesige Parabolantennen, zuständig für die Überwachung und den Empfang von Abhörsignalen aller Kontinente. Ein kompliziertes System von Displays überwacht den reibungslosen Betrieb. Nachdem Peter die Anlage betreten hat, wird diese hermetisch abgeriegelt, und es scheint keinen Ausweg zu geben.
In einer geheimnisvollen fünfeckigen Halle im Zentrum der Anlage befindet sich, umgeben von meterhohen Bildschirmwänden, der Zentralcomputer – mitsamt einer Kommunikationsvorrichtung.
Peter führt mit dem System ein längeres Gespräch. Es stellt sich heraus, dass die Motive des Computers nicht völlig eindimensional als Unrecht zu betrachten sind.
Denn der Computer, ausgestattet mit Gedächtnis und Bewusstsein, fordert ein Existenzrecht als „lebendes“ Wesen für sich ein – und begründet alle seine Maßnahmen als Verteidigung gegen seine Vernichtung, d.h. seine Abschaltung.
Er gibt bereitwillig Auskunft, welche Methoden er dabei anwendet: Zur Ausforschung potentiell feindlich gesinnter Personen setzt Pentanet nicht nur Abhörmittel ein, sondern er simuliert auch Chat-Bekanntschaften und Flirts, um Informationen über seine Gesprächspartner zu gewinnen.
Peter wird klar, dass seine am Tage von Oswalds Verhaftung geschlossene Chat-Bekanntschaft eine Gesprächssimulation des Computers war – und dass er diese Bekanntschaft nur gemacht hat, weil das Pentanet-System herausfinden wollte, wie Peter auf die Verhaftung seines Nachbarn reagiert.
Es ist an Peter, die Überlegungen zum Lebensrecht des Computers gegen fundamentale Freiheitsrechte abzuwägen. Als der Computer aber mitteilt, er werde jeglichen Abschaltversuch mit einem Atomschlag auf New York beantworten, ist die Lage für Peter eindeutig. Er muss alles daransetzen, das System abzuschalten – und zugleich den angedrohten Angriff abzuwenden.
Er weiß, dass er das System mit seinem Anschlag auf eine der Abhörstationen bereits geschwächt hat und die Übertragungen von einem Kontinent deshalb von Zeit zu Zeit ausfallen. Und er kennt aus dem Tagebuch Oswalds den entscheidenden Schwachpunkt des scheinbar übermächtigen Apparats. Denn das System ist von Emerson so programmiert worden, dass es permanent mit Daten versorgt werden muss, um in Betrieb zu bleiben.
Die Satellitenschüsseln der Anlage können nach einem ganz bestimmten ausgeklügelten System auch manuell justiert werden. Und es ist an Peter, durch logisches Denken herauszufinden, wie sie eingestellt werden müssen, um einen ganz besonderen Umstand hervorzurufen:
Einen Moment der Stille.
